Arzneien, sowohl in der Antike, im frühen bis ins späte Mittelalter bestanden für die Mehrheit der Bevölkerung aus pflanzlichen Hautmitteln, da andere Mittel finanziell nicht erschwinglich waren.
Pflanzen, Wurzeln, Rinden, Blätter, Blüten, Stengel, jegliche Teile einer Pflanze wurden zur Heilung eingesetzt. Die Wirkung der Gemische wurde anhand von Versuchen an Menschen beobachtet und mündlich überliefert, oft geprägt durch Aberglaube, Magie und einem Gemisch von Verehrung von Heiligen, deren Hilfe den Heilprozess antreiben sollte. Die Ärzte des Volkes waren Gerber, Barbiere, Mönche, Nonnen, Hebammen (oft als Hexen bezeichnet) sowie Bauernfänger.

Beispiele:
Aberglaube > Wenn die Form eines Pflanzenteils einem menschlichen Körperteil ähnlich sieht, wurde er zu dessen Heilung kreiert.
Magie >Verwendung von Steinen und Amuletten zur Abwehr von Krankheiten und schädlichen Einflüssen.
Verehrung von Heiligen > St. Anna hilft bei Fruchtbarkeitsproblemen und schwierigen Schwangerschaften. St. Peregrin schützt und heilt Krebs und bösartige Wucherungen, HIV und Aids.
Reiche und gut betuchte Familien konnten sich eine Medizin die von “Ärzten” praktiziert wurde leisten. Diese stützten sich auf schriftliche Überlieferungen, die sich von ägyptischem, griechischem, römischem, Kloster-, islamischem, jüdischem sowie Wissen aus anderen Kulturen inspirierten.
Beispiel:
Ägyptisch > Anatomiekenntnisse, Gynäkologie, Zahnmedizin, etc. (Lahun-Papyri, Papyrus Ebers, Papyrus Edwin Smith, etc.)
Ausgebildete Ärzte besuchten schon ab dem 10. Jahrhundert sogenannte Medizinschulen.
10. Jahrhundert > Gründung Medizinschule in Salerno
11. Jahrhundert > Gründung Medizinschule in Cordua
12. Jahrhundert > Gründung Medizinschule in Montpellier, Paris, Toulouse, Padua, Bologna
13. Jahrhundert > Gründung Medizinschule in London
14. – 15. Jahrhundert > Gründung Medizinschule in Würzburg, Heidelberg und Köln