Gemäss Hippokrates, griechischer Arzt aus dem 5. Jh v. Chr., enthält der Körper vier Säfte: Die Galle, schwarze Galle, Schleim und Blut. Bei einer gesunden Person sind die vier Säfte im Gleichgewicht. Fällt dieses zusammen, wir der Mensch krank. Die Krankheiten äussern sich je nach Ungleichgewicht in der Leber, der Milz, dem Hirn oder am Herzen. Dabei empfindet der Mensch Hitze, Kälte, Trockenheit oder Feuchtigkeit, wie im folgenden Schema ersichtlich:

Das Schema der Säftelehre wurde im 16. Jh. in alle Lebensbereiche erweitert: Der Mensch stand im Zentrum, jedoch nahm man an, dass der Körper in seiner Umwelt nicht nur durch die vier Elemente, den Organen und den Säften beeinflusst werde, sondern auch durch Pflanzen, Steine, Jahreszeiten, Planeten- und Sternkonstellationen, sowie dem Sternzeichen. Diese wurden jeweils den vier Empfindlichkeiten des menschlichen Körpers zugeteilt. Aus dem Mikrokosmos “Mensch” entstand ein riesiges “Makrokosmos” mit einer neuen Sicht und einem neuen Verständnis auf die Umwelt und das Universum.
